Ludwig Pfau (1821-1894) · Briefedition


Datum: 8. 10. 1889
Adressat: Wittmann (?)


Stuttgart, den 8. Okt. 1889
Wilhelmsplatz 7.

Lieber Freund!

Ich habe Ihnen bis jetzt noch nicht gedankt für Ihren hübschen Aufsatz in der "N. F. Presse"; aber wenn ich Ihnen sage, daß ich morgen nach Wiesbaden reise, um die Staroperation an mir vornehmen zu lassen, und daß ich in den letzten Zeiten sehr übel dran und beinahe arbeitsunfähig war, weil ich auf dem rechten Auge gar nichts mehr und auf dem linken nur halb genug sehe, so werden Sie begreifen, daß alles hängen und liegen blieb.

Sie haben in Ihrer Besprechung die charakteristischen Punkte sehr gut hervorgehoben, und bestimmen überhaupt durch die lebendige Frische Ihrer Darstellung den Leser, Berichte über "ästhetische Schriften" und dergl. zu lesen, die er sonst nur zu oft als einen Kelch betrachtet, den er am besten an sich vorübergehen läßt.

Was die "Gedichte" betrifft, so hat sich, meines Wissens, die "N. F. Presse" derselben noch nicht angenommen, und ich möchte Sie persönlich nicht mit Zumuthungen drängen, Sie haben noch manches andere zu thun; aber Sie würden wohl die Aufnahme einer solchen Arbeit von guter Feder vermitteln. Wie ich vom jungen (( ... )) M.Gurtmann höre, wäre Hl. Bettelheim nicht abgeneigt, diesen Aufsatz zu übernehmen.

Wünschen Sie mir guten Erfolg. Nochmals schönen Dank und beste Grüße von
    Ihrem
        L.Pfau


Quelle: Stadtarchiv Stuttgart
Nr. d. Mikroph.: 8.800
Transkription: © 1983 Dr. Reinald Ullmann


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