Ludwig Pfau (1821-1894)

Ein Begräbnistag.

Es saust der Baum auf ödem Feld
Die Wolken niederhangen;
Das Blühen ist vergangen,
Das Hoffen aus der Welt.

Im Grabe liegt die treuste Brust,
Die Winde drüber wehen;
Das Glück soll nicht bestehen,
Nichts bleibt als der Verlust.

Die Blätter rauschen ab vom Baum,
Im Thal die Nebel weben;
Dahin ist Lust und Leben,
Und Alles ist ein Traum.


Ludwig Pfau: Gedichte. 4., durchgesehene und vermehrte Auflage. Stuttgart: Bonz 1889. S. 89.
Alle Rechte dieser Edition vorbehalten! © 1997-2012 by Günther Emig.
Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..