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Ludwig Pfau (1821-1894) · Briefedition


Datum: 6. 11. 1888
Adressat: Anna Spier


Stuttgart den 6. Nov. 1888

Liebe Anna!

Von Heilbronn zurückgekehrt, wo ich mich länger aufhielt, als ich vorhatte, weil mich der Schmerz an der Seite wieder befiel und mich körperlich und geistig unwohl machte, finde ich Deine Briefe und raffe mich zu einer Antwort auf, um so leichter, als ich mich wieder verhältnißmäßig wohl befinde und nicht nöthig habe, mit Gekrächz vor Dir zu erscheinen, was mir eine widerwärtige Position ist.

Ich beauftragte Herrn Schlesinger, die angekündigten zwei Hefte 'Nord und Süd' Dir während meiner Abwesenheit zu schicken, und Du wirst sie hoffentlich erhalten haben. Die Schlingel haben den Artikel noch einmal abgebrochen und bringen den Rest erst im Novemberheft. Die können auch warten, bis ich wieder etwas für sie schreibe. Hab mich so abgeschunden, um für den Oktober fertig zu werden!

Die Bände IV u. VI meiner 'Schriften' sind nun ausgegeben, und Du wirst sie erhalten, sobald sie gebunden sind. An Band V (Heliographie) arbeite ich noch, um die meisten Studien und Notizen zu verwerthen.

An Sonnemann selber mag ich mich, so wie ich mit ihm stehe, nicht wenden, lieber verzichte ich auf den Artikel. Im übrigen sehe ich nicht ein, was Hörth hindert, Herrn Prölß einfach zu sagen, da er den Artikel nicht schreibe, so wolle er dieses selber thun, er habe nun lang genug gezaudert ( ... )

Der Kontrakt mit Bonz ist unterschrieben. Er hat versprochen, den Band bis Anfang April fertig zu stellen.

Isolde Kurz ( ... ) ist hier. Ich werde heute Abend mit ihr zu Dr. Ziel - einem Poeten und Literarhistoriker- nach Cannstadt gehen. Sie gibt einen Band Gedichte heraus, die, soviel ich davon gesehen habe, gar nicht übel sind ( ... )

Grüße Gretel und sei herzlich gegrüßt von
                                                    Deinem L.P ...


Quelle: Deutsches Literaturarchiv Marbach a. N.
Best.: A: Pfau - o.Nr. -
Transkription: © 1983 Dr. Reinald Ullmann


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